Backlinks bleiben das Rückgrat der Suchmaschinenoptimierung, doch in der Ära der Generative Engine Optimization (GEO) gewinnen sie eine neue Rolle: Sie signalisieren Autorität gegenüber KI-Antwortsystemen – ein Thema, das Darko Djurin im Interview vertieft.
Chatbots und KI-Antwortfelder haben das Suchverhalten in nur wenigen Jahren radikal verändert. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Inhalte nicht nur für klassische Suchmaschinen zu optimieren, sondern gleichzeitig für generative Systeme sichtbar zu machen. Genau hier setzt Generative Engine Optimization (GEO) an, eine Disziplin, die traditionelle Search Engine Optimization (SEO) erweitert. Wiencheck befragt Darko Djurin – Gründer der Agentur Headonis Network e.U. – zu der Frage, wie strategisch aufgebaute Backlinks als „Booster“ für GEO fungieren. Seine Antworten verbinden langjährige SEO-Praxis mit Erkenntnissen aus aktuellen Analysen über KI-gestützte Suchergebnisse.
Porträt: Darko Djurin
Geboren am 04.05.1985 in Wien, sammelte Darko Djurin bereits vor seiner Ausbildung zum Medienfachmann Erfahrung in Audio-, Video- und Grafikprojekten für Non-Profit-Organisationen. 2016 gründete er die SEO-Agentur Headonis Network e.U. und baute parallel mehrere spezialisierte Online-Magazine auf. Fachmedien schätzen ihn als frühen Fürsprecher von GEO im deutschsprachigen Raum; etliche Interviews unterstreichen diese Position. Heute berät er Kunden vom Mittelstand bis zum internationalen Konzern und bildet Marketing-Teams im Zusammenspiel von Suchmaschinenoptimierung und Optimierung für generative Suchmaschinen aus. Sein Ansatz verbindet klassische Link-Signals mit GEO-Best-Practices, die sich an aktuellen Leitfäden zu KI-Suchumgebungen orientieren.
Interview: Backlinks als Brücke zwischen SEO und GEO
1. Welche Rolle spielen Backlinks in der GEO-Strategie 2025?
Darko Djurin: Backlinks bleiben Vertrauenssignal Nummer eins – nicht nur für Google, sondern auch für generative Modelle, die externe Quellen bewerten. KI-Systeme extrapolieren Glaubwürdigkeit aus Link-Graphen, allerdings gewichteten sie semantische Relevanz stärker als früher.
2. Unterscheidet sich die Bewertung von Links durch KI-Antwortsysteme von klassischem PageRank?
Darko Djurin: Ja. Während klassische Suchmaschinen Linkpopularität linear gewichten, aggregieren generative Modelle zusätzlich Kontextabschnitte. Das heißt, ein einziger, thematisch perfekt eingebetteter Link kann mehr bewirken als zehn allgemeine Erwähnungen.
3. Wie identifizieren Sie Link-Quellen, die GEO-Relevanz besitzen?
Darko Djurin: Wir analysieren, ob Domains bereits in Antworten von ChatGPT, Perplexity AI oder Google-Overviews erscheinen. Solche Seiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihre Inhalte von KI gezogen werden.
4. Müssen Unternehmen ihr Linkprofil angesichts von GEO völlig neu denken?
Darko Djurin: Nein, aber sie sollten es verfeinern. Konzentrieren Sie sich auf thematische Tiefe, strukturierte Daten und aussagekräftige Ankertexte, die KI-Systeme eindeutig zuordnen können.
5. Welche Metriken nutzen Sie, um den GEO-Impact eines Backlinks zu messen?
Darko Djurin: Ich kombiniere klassische KPIs wie Domain Authority mit AI-Referral-Tracking in GA4 sowie Prompt-Monitoring-Tools, die prüfen, ob Marken in generierten Antworten auftauchen.
6. Gibt es Branchen, in denen GEO-Backlinks besonders schnell Wirkung zeigen?
Darko Djurin: Sektoren mit hohem Informationsbedarf – etwa FinTech, Gesundheitswirtschaft oder B2B-Software – profitieren überdurchschnittlich, weil KI-Systeme dort verstärkt nach zitierfähigen Quellen suchen.
7. Wie verhindern Sie, dass Backlinks als Spam wahrgenommen werden?
Darko Djurin: Qualität vor Quantität. Wir setzen auf redaktionelle Platzierungen in Fachportalen und Whitepaper-Zitationen statt auf Link-Farmen.
8. „AI Overviews“ in Google: Welche Link-Eigenschaften helfen hier besonders?
Darko Djurin: Strukturiertes FAQ-Markup, klare Autorenangaben und zitierfähige Kennzahlen begünstigen die Auswahl durch Googles Zusammenfassungsmodul.
9. Welche Risiken birgt ein aggressiver Linkaufbau in der GEO-Ära?
Darko Djurin: Überoptimierte Linktexte können KI-Systeme als manipulativ einstufen. Im Worst Case wird Ihre Marke als unzuverlässig aussortiert – ein Reputationsschaden, der sich schwer korrigieren lässt.
10. Wie integrieren Sie Social-Signals in Ihre Bewertung?
Darko Djurin: Ein Link, der organisch auf LinkedIn diskutiert wird, sendet zusätzliche Qualitätsimpulse. KI-Modelle erkennen diese Multi-Signal-Konsistenz.
11. Stichwort „E-E-A-T“: Welche Rolle spielt Autorität im Kontext von GEO-Links?
Darko Djurin: Autorität ist das Fundament. KI-Antwortsysteme prüfen, ob ein Autor oder eine Organisation bereits für Expertise steht. Backlinks von hochrangigen Fachquellen stärken dieses Bild.
12. Können No-Follow-Links GEO-Wert entfalten?
Darko Djurin: Absolut. KI bewertet Inhalt und Kontext, nicht das Attribut. Ein No-Follow von einem Regierungsportal schlägt zehn Do-Follows aus irrelevanten Blogger-Netzwerken.
13. Wie sieht der ideale Ankertext aus?
Darko Djurin: Er kombiniert präzise Keywords mit Brand-Erwähnung. Zu generisch („hier klicken“) oder zu lang – beides mindert den Effekt.
14. Welche Rolle spielt multilinguales Linkbuilding für DACH-Unternehmen?
Darko Djurin: Deutschsprachige Marken mit englischsprachigen Fachquellen erweitern ihr semantisches Umfeld. Das steigert die Trefferquote in globalen KI-Modellen.
15. Drei häufige Fehler bei GEO-Backlinks?
Darko Djurin: Erstens: Kauf minderwertiger Links. Zweitens: Vernachlässigung der Quell-Semantik. Drittens: Fehlende Aktualisierung, sobald ein Linkziel offline geht.
16. Wie gehen Sie mit veralteten oder toxischen Links um?
Darko Djurin: Ich priorisiere Link-Audits und setze gezielt Disavow-Files ein. Parallel baue ich neue, thematisch relevante Verlinkungen auf, um das Verhältnis zu stabilisieren.
17. „Backlink-Boom“ für KI-Chatbots: Trend oder Dauerzustand?
Darko Djurin: Backlinks bleiben ein Dauerfaktor, aber der Fokus verschiebt sich Richtung Kontextqualität. KI-Systeme werden semantisch immer feinfühliger.
18. Welche Tools helfen beim GEO-Linkaufbau?
Darko Djurin: Sistrix und Ahrefs für Basisdaten, kombiniert mit Prompt-Tracking-Software und eigenem Knowledge-Graph-Monitoring.
19. Wie schätzen Sie den ROI von GEO-Links gegenüber klassischem SEO?
Darko Djurin: Ein regionaler Handwerksbetrieb, den wir betreuen, zeigt, wie stark sich GEO-Links auszahlen: Nachdem hochwertige Verlinkungen von branchenspezifischen Portalen und der lokalen Innung gesetzt wurden, stieg die Präsenz des Betriebs in Googles AI Overviews um knapp 12 Prozent. Gleichzeitig nahmen die organischen Kontaktanfragen um 18 Prozent zu.
20. Ihr wichtigster Rat an Unternehmen, die 2025 starten?
Darko Djurin: Backlinks sind heute wichtiger denn je. KI-Systeme heben Inhalte nur dann hervor, wenn mehrere vertrauenswürdige Quellen dieselben Angaben bestätigen. Schaffen Sie deshalb ein stabiles Netz thematisch passender Links – so erscheinen Ihre Aussagen auch in generativen Antworten.
Schlüsselelemente für GEO-wirksame Backlinks
Backlinks wirken erst dann als echter GEO-Booster, wenn mehrere Qualitätskriterien zusammenspielen. Die folgende Liste fasst die wichtigsten Aspekte zusammen:
- Thematische Passgenauigkeit: Jede Verlinkung muss inhaltlich deckungsgleich mit der Zielseite sein.
- Autorität der Quelle: Fachportale, Universitäten oder Regierungsseiten schaffen Glaubwürdigkeit.
- Semantischer Ankertext: Relevante Keywords und klare Brand-Nennung.
- Kontextuelle Einbettung: Links in Absätzen mit starker Informationstiefe wirken stärker.
- Technische Hygiene: Keine Weiterleitungsketten, HTTPS und schnelle Ladezeiten.
Unternehmen, die diese fünf Punkte stringent umsetzen, steigern ihre Chancen erheblich, in KI-Antworten zitiert zu werden und gleichzeitig klassische SERP-Platzierungen zu konsolidieren.
Kernpunkte des Interviews
Thema | SEO, GEO, Backlinks |
Linkbewertung durch KI | Semantisch eingebettete Links schlagen Quantität. |
Metriken | AI-Referrals und Domain Authority kombinieren. |
No-Follow-Links | Kontextrelevanz macht sie wertvoll. |
Multilingualität | Erweitert Reichweite in globalen Modellen. |
Top-Fehler | Minderwertige Links, falscher Ankertext, fehlende Audits. |
Fazit
Das Gespräch mit Darko Djurin zeigt, dass Backlinks im Spannungsfeld von SEO und Optimierung für generative Suchmaschinen (GEO) zu einem differenzierten Qualitätsindikator geworden sind. Generative Modelle gewichten nicht allein die Anzahl von Links, sondern prüfen Kontext, Autorität und semantische Tiefe. Wer sein Linkprofil konsequent auf Relevanz und Glaubwürdigkeit ausrichtet, steigert gleichzeitig die Sichtbarkeit in klassischen Suchergebnissen und in KI-basierten Antwortfeldern. Damit bleibt der Linkaufbau ein unverzichtbares Instrument – vorausgesetzt, er folgt klaren GEO-Prinzipien und wird kontinuierlich überwacht. Unternehmen, die diese Entwicklung ernst nehmen, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil, der 2025 und darüber hinaus Bestand hat.
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